In vielen Familien ist das abendliche Vorlesen ein fester Bestandteil des Einschlaf-Rituals. Es schafft eine entspannte Atmosphäre nach einem aufregenden Tag und hilft Kindern dabei, zur Ruhe zu kommen. Den Kleinen aus Büchern vorzulesen, hat aber noch viele weitere Vorteile. Jennifer Jones, CEO von Framily, erklärt die positiven Effekte auf die Kindesentwicklung.
„Ob abends vor dem Einschlafen, bei schlechtem Wetter auf dem Sofa oder im Wartezimmer beim Kinderarzt: Vorlesen schafft innige Momente der Begegnung im rummeligen Familienalltag und erdet Kinder sowie Erwachsene“, weiß Jennifer Jones, CEO von Framily. Mit dem Startup ermöglicht sie Leseratten von morgen, selbst eine Rolle in Geschichten einzunehmen und Seite an Seite mit ihren LieblingsheldInnen Abenteuer zu erleben. „Für uns war es von Anfang das wichtigste Ziel, Kinder auch im digitalen Zeitalter wieder für gedruckte Geschichten zu begeistern“, so Jones. Doch welche nachweisbaren, positiven Aspekte hat das Vorlesen von Büchern wirklich auf die Entwicklung der Kleinen?
Vorlesen als Unterstützung der kognitiven Entwicklung
Vorlesen in einer entspannten Atmosphäre ist eine Ruhe-Oase im aufregenden Kinder-Alltag. Tagtäglich werden die Kleinen mit neuen Eindrücken konfrontiert. Umso wichtiger ist es, inmitten dieser Reizüberflutung Situationen zu schaffen, in denen sie abschalten und zur Ruhe kommen können. Vorlesen hilft Kindern dabei, Kraft zu tanken und neue Eindrücke besser zu verarbeiten. Da so auch das Stresslevel gesenkt wird, schlafen Kinder nach dem abendlichen Vorlesen meist fester und besser. Nebenbei lernen sie, sich auf eine Sache zu fokussieren und dieser volle Aufmerksamkeit zu schenken. Nicht nur ihre Konzentration, sondern auch ihre Fantasie und Kreativität werden geschult, da beim Zuhören im Kopf eigene Bilder entstehen.
Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenz
Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Vorlesen ist die Wissensvermittlung. Doch damit ist weit mehr als faktisches Wissen gemeint. Auch auf emotionaler und empathischer Ebene profitieren die Kleinen vom Vorlesen. Kinder identifizieren sich vor allem mit Figuren, die ihnen ähneln und mit denen sie sich vergleichen können. Genau an diesem Punkt setzt auch Framily an, um die positiven Effekte des Vorlesens zu verstärken: Da die Kinder durch die Personalisierung selbst Teil des Abenteuers werden, können sie sich besser in das Geschehen hineinversetzen und werden in ihrer Empathiefähigkeit geschult: „Die Inhalte der Geschichten werden dadurch von den Kindern nicht nur intensiver wahrgenommen und besser verstanden, sondern sie können sich auch besser in die Figuren einfühlen und ihr Handeln reflektieren. Dadurch hat das Vorlesen positive Effekte auf die soziale und emotionale Kompetenz von Kindern“, erklärt Jennifer Jones.
Vorlesen hilft beim Lesen lernen
Für Kinder sind vorgelesene Geschichten der erste Kontakt mit Büchern. Auch wenn sie selbst noch nicht lesen können, schnappen sie beim Betrachten der Seiten Wortgefüge visuell auf. Durch das Zuhören entwickeln sie dazu ein Gefühl für Aussprache und Betonung. Doch nicht nur der Klang prägt sich ein. Bei Vorlesen kommen Kinder auch zum ersten Mal in Kontakt mit dem Medium Buch – dies positiv zu besetzen hilft später beim Lernen in der Schule und dem eigenständigen Aneignen neuer Themen. Auch der Wortschatz der Kids profitiert ungemein. In Folge dessen fallen ihnen erste Leseversuche leichter, denn Worte zu erfassen, die sie bereits kennen gelingt müheloser und intuitiv. Zahlreiche Studien belegen: Kinder, denen im Vorschulalter und bereits davor regelmäßig vorgelesen wurde, lernen schneller Lesen und haben ein weitaus besseres Textverständnis. Der eigene Name gehört meistens zu den ersten Wörtern, die Kinder schreiben können. Da dieser in den Büchern von Framily in die Geschichte eingebettet wird, kann sich das Kind das Schriftbild ganz nebenbei einprägen. Beim Vorlesen wird neben der Sprachentwicklung auch die Sprachkompetenz der Kleinen gefördert und sie lernen, wie sie ihr Denken und Fühlen kommunizieren können.
Stärkere Bindungen durch Austausch
Im Bett, auf dem Sofa oder in einer selbstgebauten Höhle – die Umgebung, in der den Kleinen vorgelesen wird, ist oft sehr gemütlich. Ein Plätzchen, an welchem Kinder Zuwendung und persönliche Ansprache erfahren, sich wohlfühlen können, vermittelt nicht zuletzt Sicherheit. Das Vorlesen kreiert einen Moment der Geborgenheit, in dem Eltern voll und ganz bei ihrem Kind, im Jetzt sind. Besonders für Kinder sind zudemStrukturen und Routinen wichtig. Vorlesen zu einem festen Ritual und Bestandteil eines bestimmten Teils des Tages zu machen, bietet sich daher toll an. „Im wuseligen Familienalltag gehen manche Dinge einfach unter. Das gemeinsame Lesen regt zum Gespräch an und fördert den Austausch zwischen Eltern und Kindern. Themen, die im normalen Alltag keinen Platz finden oder einfach nicht zur Sprache kommen, können in Ruhe besprochen werden. Auch Dinge, die vielleicht für Elternteile schwierig anzusprechen sind, können auf den Inhalt oder die Figuren im Buch bezogen werden und so auf einer neuen Ebene thematisiert werden“, erklärt Jennifer Jones. Das stärke die Bindung, die Offenheit sowie die Kommunikation und sorge darüber hinaus für Vertrauen. „Vorlesen wirkt sich positiv auf die gesamte Familie aus,“ so die Geschäftsführerin von Framily. „Von der Unterstützung der kognitiven Entwicklung und Förderung der sozialen Kompetenz, über das erleichterte Lesenlernen bis hin zu stärkeren Bindungen, ist es eine Bereicherung für Groß und Klein und sollte daher einen festen Platz im Alltag einnehmen.“