Digital Health Jahr 2020: Schweizer Startup OnlineDoctor zieht positive Zwischenbilanz

Warn-App, Video-Call, Click & Collect, Online-Sprechstunde. Das Thema Digitalisierung  ist im Corona-Jahr präsenter denn je. Während die Pandemie in einigen Systemen massive Versäumnisse zutage fördert, dient sie in anderen Branchen als Geburtsstunde und Katalysator für digitale Ideen. Dazu zählt  auch der Gesundheitsmarkt. „Dieses Jahr hat den großen Handlungsbedarf für das flächendeckende Angebot von digitalen Anwendungen im Gesundheitsmarkt aufgedeckt und Entscheidungen beschleunigt. Dennoch: Das Potential der digitalen Medizin ist noch lange nicht ausgeschöpft“, sagt Leonie Sommer, Geschäftsführerin der Tele-Dermatologie-Plattform OnlineDoctor Deutschland und beeindruckt mit einer starken Entwicklung des Startups.

Alle reden über den Digitalisierungsschub, aber nicht immer ist er so sichtbar und erfolgreich, wie im Fall des Schweizer Startups OnlineDoctor. Das Unternehmen ist die führende Teledermatologie-Plattform der DACH-Region, über die Patienten ein Hautproblem von einem Facharzt innerhalb von 48 Stunden anhand eingesendeter Bilder und Symptomdaten professionell beurteilen lassen können. Mit dem Prinzip der asynchronen Telemedizin, bei dem Arzt und Patient zeitversetzt kommunizieren, trägt OnlineDoctor zu einem schnelleren Zugang zur Gesundheitsversorgung bei. In einer Zeit, in der das Abstandsgebot oberste Prämisse hat, ersetzen so intuitiv bedienbare Chat-Bots und Fotoeinsendungen den persönlichen Kontakt beim Arzt.

Mit großem Erfolg: In 2020 verzeichnet das Unternehmen ein Wachstum von mehr als 250% zum Vorjahr und hat neben Deutschland und der Schweiz im Herbst auch den österreichischen Markt erschlossen. Leonie Sommer erklärt die Entwicklung so: „Strategische Partnerschaften mit Krankenkassen und Apotheken haben für Auftrieb gesorgt. Corona hat den Abbau von Berührungsängsten mit digitalen Angeboten herbeigeführt. Die Nutzung,  die bei Vielen aus der Not heraus entstanden ist, hat nun einen nachhaltigen Effekt: Sowohl Patienten als auch Ärzte haben in diesem Jahr die digitale Beratung für sich entdeckt und vertrauen seither auf sie.“ Besonders auf Ärzteseite beobachtet Sommer Verhaltensveränderungen. Das Interesse und die Bereitschaft für das Angebot digitaler Anwendungen steigt stetig, sodass mittlerweile mehr als 600 Dermatologen*innen professionell, flexibel und datenschutzkonform mit OnlineDoctor arbeiten. Vorbei die Zeiten, in denen die kontaktlose Patientenkommunikation provisorisch via E-Mail oder über private Messenger-Dienste abgebildet wurde.

Aber nicht nur Ärzte nutzen das Corona-Momentum, um sich mit digitalen Angeboten auseinanderzusetzen. Auch auf Patientenseite ist die Zufriedenheit groß, denn in 85% aller Fälle nach der Nutzung von OnlineDoctor, ist ein persönlicher Arztbesuch nicht mehr notwendig. Noch höher ist der Prozentsatz derer, die OnlineDoctor sehr wahrscheinlich Freunden und Kollegen weiterempfehlen würden.

Mit der Kooperation der Techniker Krankenkasse liefert OnlineDoctor einen weiteren guten Nutzungsgrund und baut mit der Erstattungsfähigkeit wichtige Hürden bei der Nutzung digitaler Gesundheitsleistungen ab. So trägt Deutschlands größter gesetzlicher Versicherer seit November die Kosten des Online-Hautchecks. Weitere Partnerschaften mit Krankenkassen in Deutschland und der Schweiz stehen für 2021 bereits in den Startlöchern.

Zudem trug der offensichtliche Bedarf an digitalen Gesundheitslösungen dieses Jahr auch dazu bei, dass  OnlineDoctor im Dezember eine Finanzierungsrunde  über CHF 5,5 Millionen erfolgreich abschloss. Mit dem Kapital soll weiter in die Internationalisierung, das Wachstum und die technische Entwicklung investiert werden.

Leonie Sommer zieht daraus eine positive Bilanz: „Mit diesem Jahr ist die Digitalisierung der Gesundheitsbranche einen entscheidenden Schritt weitergekommen.  Aber es liegt auch noch viel Arbeit vor uns. Unser Ziel ist es die integrative Versorgung mithilfe der Teledermatologie zu optimieren und einen zeit- und ortsunabhängigen Zugang zu Gesundheitsleistungen für alle zu schaffen.“