Rekord statt Krise bei Playbrush

Das vierte Quartal 2022 hat beim österreichischen Schallzahnbürstenhersteller Playbrush alle Rekorde gebrochen. Das Unternehmen mit Sitz in Wien und London ist erfolgreich durch die Krisenzeit gekommen und will auch im Jahr 2023 weiter wachsen. Über nachhaltige Kundenbindung, stabile Lieferketten und Expansionspläne in Krisenzeiten:

Viele Einzelhändler gehen mit einer gemischten Bilanz aus dem Weihnachtsgeschäft 2022. Auch der Onlinehandel bekam im Schnitt einen Dämpfer. Wo die Corona- Lockerungen eigentlich einen Aufschwung erhoffen ließen, überschatteten Inflation und Energiekrise die wichtigste Umsatzzeit des Jahres. Selbst Rabattaktionen wie der Black Friday schlugen branchenübergreifend nicht wie in den Vorjahren zu Buche.

Erfolgreicher Jahresabschluss trotz allgemeiner Krisenstimmung

Aber nicht alle Hersteller blicken ernüchtert auf das Jahr 2022: „Im Q4 haben wir alle unsere internen Rekorde gebrochen“, freut sich Matthäus Ittner, Co-Gründer und COO des österreichischen Oral Health Unternehmens Playbrush. „Von der Krise, die momentan so viele Hersteller und Marken zu spüren bekommen, blieben wir völlig verschont.“ Schon der Black Friday sei ein voller Erfolg gewesen. Im letzten Quartal 2022 stiegen online Bestellungen um 94%, gleichzeitig konnten die Kosten zur Kundenakquise um 65% reduziert werden. Die Kinderprodukte machen den Großteil der Absätze aus.

Team verdoppelt

Ende 2022 feierte das Team um die Gründer Paul Varga, Matthäus Ittner und Tolulope Ogunsina seinen 7. Geburtstag und legte damit den Startup-Status endgültig ab. Seit dem Einstieg der Sunstar Group ist das Team dazu kontinuierlich gewachsen. Aktuell 35 Mitarbeitende kümmern sich um den Ausbau der Software, der Hardwarequalität sowie des Expertennetzwerks.

Stabile Lieferwege und Materialbeschaffung

Viele Hersteller sehen Vertrieb und Absatz geschwächt durch schwankende Verfügbarkeiten und Engpässen bei Rohstoffen und Bauteilen wie Mikroprozessoren. „Wegen der Auswirkungen der Pandemie auf die Verfügbarkeit von Mikrochips mussten wir unsere Herstellung stark umstrukturieren, um weiter bzw. überhaupt noch produzieren zu können“, so Ittner. Ende 2021 verlegte das Unternehmen seine Zulieferung darum vollständig nach Europa und sicherte damit sowohl die Herstellung seiner Schallzahnbürsten als auch deren Verfügbarkeit im Verkauf.

Fokus auf eigenem Onlineshop

Für einen Technologie-Anbieter setzt das österreichische Team auf eine ungewöhnlich unabhängige Vertriebs-Strategie – statt großen Versandhändlern ist der eigene Online- Shop der Dreh- und Angelpunkt: „Wir möchten Kundinnen und Kunden langfristig für unsere Produkte begeistern und überzeugen hier beispielsweise mit unserem Abo-

Modell für Wechselbürstenköpfe und Zahnputz-Games, das wir über unsere Website anbieten“, erklärt Ittner. Der Zuwachs der Abonnenten lag im Q4 2022 bei 71%. Im Januar 2023 hat Playbrush sogar die Rekordzahl von 220.000 gespielten Games pro Woche geknackt. Im Vergleich: Auf den Meilenstein von 100.000 Games pro Woche hatte das Startup zuvor sieben Jahre lang hingearbeitet.

Auch das Marketing folgt der Devise der nachhaltigen Kundenbindung. „Unser Stichwort ist und bleibt Authentizität. Wir sind eine Marke von Familien für Familien“, so Ittner. Im Fokus stehe der Content, vor allem über Kanäle wie Newsletter und zielgruppengenaue soziale Medien wie Instagram. Seit Jahren schon arbeitet Playbrush eng mit Influencern zusammen und vertraut auf das Prinzip der positiven Weiterempfehlung abseits großer Out of Home Kampagnen. Den Erfolg dieser Strategie belegt unter anderem der gesteigerte Traffic von 47% sowie eine Verdopplung der Conversion-Rate.

Positiver Ausblick auf 2023

Auch in das neue Jahr startet Playbrush optimistisch. Geplant sind unter anderem die engere Kooperation mit der Konzernmutter auf Markenebene. „Gerade erst wurde unsere Smart One X für Erwachsene von Stiftung Warentest ausgezeichnet – darauf wollen wir natürlich aufbauen“, so Ittner. Darüber hinaus werde in diesem Jahr die UK als aktiver Markt in den Fokus rücken, um an den Erfolg in Deutschland und Österreich anzuknüpfen.