Yoga ist für mich der Inbegriff von Balance, von Ausgeglichenheit und dem Gefühl, zur Ruhe zu kommen. Es ist für mich eine Form der Entspannung und Selbstfindung, die einzigartig ist und die ich nie wieder missen möchte. Als ich vor mehreren Jahren auf Yoga gestoßen bin, habe ich nicht nur Yoga selbst, sondern auch eine ganz neue Lebenseinstellung, eine Leidenschaft für mich entdeckt. Mein Traum ist es, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, Yoga auszuprobieren und für sich zu entdecken, damit sie genau das erleben können. Doch immer noch trauen sich etliche Personen nicht, haben Angst davor – woran liegt das eigentlich und was können wir dagegen tun?
Ich sehe das Problem vor Allem im Schubladen-Denken unserer Gesellschaft. Es existieren zu viele Klischees und Stereotype, die uns von so vielem abhalten. Sie stehen uns im Weg und führen dazu, dass wir uns blockiert fühlen. Sie verhindern, dass wir Neues ausprobieren – aus Angst, dass wir nicht gut genug sind, wir uns blamieren könnten.
In vielen Köpfe wird der Gedanke an Yoga automatisch verknüpft mit dem Bild von jungen, durchtrainierten, hübschen Frauen. Es scheint zu einer Trend-Sportart geworden zu sein, für die man ein gewisses äußerliches Erscheinungsbild zu erfüllen habe, um sie auszuüben.
Dieses Phänomen betrachte ich auch immer wieder beim Yoga: So viele Frauen habe ich schon kennengelernt, die sich einfach nicht in den Kurs trauten, obwohl sie große Lust hatten, Yoga auszutesten. Weil sie dachten, sie hätte nicht die richtigen Maße, seien nicht sportlich genug. Sie hatten Angst, dass sie nicht beweglich genug seien, um die Übungen auszuführen, dass ihre fehlende Gelenkigkeit ein Ausschlusskriterium für das Ausprobieren sei. Sie fühlten sich nicht „gut genug“.
Meiner Meinung nach liegt genau hier das Problem. Beim Yoga sollte es nicht darum gehen, wie wir aussehen, während wir uns verrenken. Unsere Gedanken sollten sich nicht damit beschäftigen, ob die Frau neben uns ihre Übung besser ausführt als wir, dem Boden näherkommt oder sie hübscher dabei aussieht. Es geht nicht darum, möglichst jung und attraktiv zu sein, sondern darum, sich selbst etwas Gutes zu tun.
Yoga ist kein Konkurrenzkampf, es ist eine Passion, eine Philosophie, Balsam für die Seele.
Mein Traum war und ist es, dass niemand mehr diese Ängste haben muss, sich keiner mehr den Kopf darüber zerbrechen muss, wie er aussieht. Ich wünsche mir, dass jeder Yoga frei und ohne Bedenken um Oberflächliches ausprobieren kann, wenn er es möchte. Doch leider scheitert es allzu häufig schon an der Kleidung. Immer mehr habe ich gemerkt, dass es vielen Yoga-Brands an größeren Größen mangelt und dass Leggings immer hauteng sitzen. Dass nicht jeder Körpertyp sich in solchen Passformen wohlfühlt, wurde gekonnt ignoriert, da die Modelle meist eh nur bis Größe L produziert wurden. Weite Kleidung jedoch ist zugegebenermaßen eher störend beim Yoga, da sie häufig über den Kopf rutscht und man gezwungen wird, ständig an sich herumzuzuppeln.
So entstand mein Wunsch, Yoga-Kleidung zu entwickeln, in der sich ausnahmslos Alle wohlfühlen. Egal, ob 70 oder 20 Jahre alt, 120 oder 50 Kilo schwer, 1,50m oder 1,90m groß. Ich möchte mit meiner Mode niemanden ausschließen, im Gegenteil: Ich möchte alle Menschen dabei unterstützen, ihren eigenen Zugang zu Yoga zu finden, dafür sorgen, dass sie sich wohlfühlen bei dem, was sie tun.
Diesen Gedanken immer im Hinterkopf, entwarf ich meine erste Kollektion: Yoga-Kleidung, die für jede Figur eignet. Neben engen Basic-Leggings haben wir Modelle mit einem ganz besonderen Clou produziert: Unser einzigartiges „Easy-Flow-System“ hat es uns ermöglicht, lockere Yoga-Kleidung zu entwickeln, die trotz weiterem Sitz nicht verrutscht. Durch unsichtbare Schlaufen und dehnbare Bänder wird gewährleistet, dass alles dort bleibt, wo es hingehört. Zudem war es mir wichtig, alle Größen von XS bis XXL anzubieten.
Unsere erste Kollektion haben wir zwar für Frauen entwickelt, doch mit „Alle“ meine ich natürlich nicht nur sie. Daher sitzen wir gerade an unserer nächsten Kollektion, die Yoga-Mode für Männer und Kinder enthalten wird. Denn nicht nur Frauen haben mit Vorurteilen und inneren Blockaden zu kämpfen. Auch Männer müssen sich diesen oft stellen, was häufig dazu führt, dass sie Yoga gar nicht erst als Option in Betracht ziehen. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, durch schöne Yoga-Kleidung allen Menschen das Selbstbewusstsein zu geben, sich mit sich safe zu fühlen und nicht an sich zu zweifeln. So möchte ich bewirken, dass sich Jeder das traut und tut, was er sich wünscht – und das ganz ohne negative Gedanken!